Das Bestandsgebäude wurde in den 1970er Jahren errichtet und wurde seither mehrfach im Inneren saniert und umgebaut. Alle Ebenen werden als Pflegestationen für psychisch kranke Patienten genutzt, dies wird auch in Zukunft so sein. Es handelt sich um einen Massivbau aus Stahlbeton und Mauerwerk. Die Geschossdecken sind zur Hälfte als Stahlbetonflachdecke und zur anderen Hälfte als Stahlbeton-Rippendecke ausgeführt. Das Mauerwerk besteht größtenteil aus Bimsstein. Das Gebäude wird über alle Geschosse von Bauteilfugen in den Deckenplatten unterteilt. Die viereckige Gebäudestruktur ist kompakt und klar gegliedert. Die Geschosse gruppieren sich um einen mittig liegenden Innenhof. Großzügige Fensterflächen bringen ausreichend Licht in die Geschosse. Die Patientenzimmer orientieren sich auf der Ost- und auf der Südseite, die Behandlungs- und Nebenräume liegen auf der Nordseite und die Aufenthaltsräume mit Patientenküche befinden sich auf der Westseite. Es gibt ein Haupttreppenhaus mit Aufzug auf der Westseite und ein zweites Fluchttreppenhaus diagonal gegenüber auf der Ostseite.
Eingriff
Im Zuge der geplanten Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme wird das gesamte Gebäude sowohl Innen- als auch Außen komplett erneuert.
Außen:
Alle Fassaden werden gedämmt und mit einer vorgehängten Putzfassade verkleidet. Die Fenster werden durch hochwertige, ausbruchssichere Alufenster ausgetauscht. Das Dach wird gedämmt und neu eingedeckt. Der Innenhof wird erneuert und ein ausbruchssicherer Patientengarten, der aus dem EG zugänglich ist, wird eingerichtet. Alle Maßnahmen zielen darauf ab den Gebäudebestand entsprechend der geltenden Normen und Vorschriften unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten weiterhin bestmöglich betreiben zu können. Alle Anforderungen hinsichtlich Wärmeschutz und Energieeffizienz werden erfüllt oder übererfüllt.
Innen:
Die Grundstruktur des Gebäudes wird weitgehend beibehalten. Auf allen drei Ebenen sind weiterhin Pflegestationen für psychisch kranke Patienten angeboten, wobei die Station im EG als Forensik-Station eingerichtet wird und erhöhte Anforderungen an die Ausbruchssicherheit zu erfüllen hat. Die Zuschnitte der Räume und Bäder ändern sich nur geringfügig um eine bestmögliche Nutzung der Stationen für Patienten und Personal zu gewährleisten. In die tragende Struktur wird nur punktuell eingegriffen. Tragende Wände werden nicht komplett rückgebaut. Alle Oberflächen werden ausgetauscht oder erneuert. Sicherheitseinrichtungen, wie Schleusen und vorgehängte Streckmetallgitter bei den Öffnungsflügeln als Ausbruchsschutz werden ergänzt. Die komplette Haustechnik wird neu aufgesetzt. Im Rahmen dieser Maßnahmen werden sämtlichen Decken- und Wanddurchführungen neu hergestellt. Alle notwendigen Brandschutz-Maßnahmen werden ergriffen und entsprechend den Vorgaben des Brandschutzkonzeptes umgesetzt.
Bauablauf:
Die Umbau- und Modernisiserungsmaßnahmen müssen im laufenden Betrieb stattfinden. Zunächst wird eine Station im 2.OG weiter betrieben. Das Bauvorhaben ist in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt.
Kenndaten:
Baujahr: 1965-1972
Dreigeschossig + Kellergeschoss
Abmessungen:
Länge ca. 37,5 m
Breite ca. 37,5 m
Höhe ca. 14 m (mit UG)
Gebäudehöhe (bis Attika): ca. 11,10 m
umbauter Raum: ca. 18.000 m3
unterkellertes Gebäude, Massivbau
CHRISTIAN DÜRR
Architekt
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